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Über mich hinaus

by Refpolk

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1.
Über mich hinaus (free) 02:57
Mir wurd klar, ich brauchte die Momente keinen Plan, aber mich neu überdenken für die Fragen im Kopf, um zur Sprache zu komm’ mir wird klar, ich brauch’ sie immer noch ich vergess’ nicht, Rap und seinen Anfang geb’ Respekt, ich kenne seinen Anlass deutscher Pass für den Job – blondes Haar für die Cops ich vergess’ nicht, Grenzen herrschen noch ja, ich sage ehrlich, wer ich bin hinterfrag’ es, lerne, schreib’ es hin werde Ref, wenn ich zeig’, was ich schreib’ und es teil’ als Prozess voller Zweifel am Mic über mich hinaus – schaut mich an down mit Kritik, denn ich trau’ mir nicht ganz wenn du weißt, was ich mein, ist das viel wenn wir wolln, treffen wir, uns im wir Hook: Silben, Wörter, Zeilen, Sätze das geht über mich Hooks und Strophen, Reime, Texte über mich hinaus snares and kicks and bass and samples das geht über mich Augenblicke und Momente über mich hinaus Bridge: Habe die Sprache gesucht und habe die Sprache gefunden und ich bleib’ in Bewegung für Bewegung bin dabei, denn ich lebe von der Sehnsucht komm zu dir, rap aus Solidarität – denn einen neuen Weg seh’n wir, wenn wir ihn geh’n ja, ich such’ nach dem, was wir teilen nach dem Punkt, an dem es sich zeigt in den Zeiten der Krise, steigender Miete, Streit und Termine – weißt du) streu’ Sand ins Getriebe für’s Alternativen von unten probieren – du hast die Wut im Bauch und die Trauer im Herzen, doch drunter noch Liebe gebunkert über mich hinaus – will euch seh’n geht bei mir los, doch bleibt nicht bei mir steh’n wenn ihr wisst, was ich mein, ist das viel wenn wir woll’n, treffen wir uns im wir Hook Bridge
2.
Kriegta nix (free) 03:28
Wecker klingelt, fall aus dem Bett, esse fix Treppe runter, guck, was im Briefkasten ist wieder mal ein’ Brief vom Vermieter für mich wieder mal die Miete zu niedrig – was? sieh her – schicker, cooler, hipper, sie woll’n immer viel mehr – wo bekomme ich die Kohle bitte wie her – habe keine Zeit für diesen Scheiß und habe leider keinen Cent für euch, nein wofür auch? für den Ofen, der nicht funktioniert? oder für die Heizung, die nicht existiert? oder für die Warteschleife und nix wird? und – für mein Auszug jetzt und hier? scheiß drauf – kann passier’n, ist passiert, geht auf den Kreislauf- resigniert, weg von hier, und ich nehm’ reiß aus – Brief inne Tonne ich inne Sonne – atme ein und aus Bridge: Komm mir nicht mit Miete denn ich habe keinen Nerv, ich will ‘ne Wohnung, meine Ruhe alle glücklich und das wär’s Hook: Keine Kohle, keine Knete, keine Miete, kein Nerv nein, nein, von mir kriegta nix ich will wohnen, ich will leben, ich will lieben, das wär’s nene, von mir kriegta nix keine Kohle, keine Knete, keine Miete, kein Nerv nein, nein, von mir kriegta nix ich will wohnen, ich will leben, ich will lieben, das wär’s von uns kriegt ihr nix, nein Guck ma, dis hier läuft alles nicht mit Profit solange es Leute wie mich auch noch gibt wie wäre es denn, wenn ich hier mal wegzieh’? wie wäre es denn, wenn ich viel mehr verdien’? niemals – glaub mir, dafür kam ich doch nicht her sieh ma- ich kam für die Stadt und ihren Flair sorry – das, was ich mag, sind die Parks ´ und die Bars und ich bin kreativ, mach Musik richtig – alle sind Berlin am 1. Mai wichtig – bisschen Politik und auch Gewalt blabla – immer noch so billig und so nice ja – eine Stadt mit richtig – Style scheiß drauf – kultivier’n, investier’n, wegsanier’n Kreislauf – alles hier, kompliziert, bin verwirrt reiß aus – hab’ nur meine Feinde aber das muss reichen – atme ein und aus Hook Sample (Ton Steine Scherben – Mensch Meier): “wir sind hier oben noch ganz dicht der Spaß ist zu teuer von uns kriegta nix” Hook
3.
Refpolk: Flyer und vergilbte Fotos an den Wänden in der Wohnung auf dem Mixtape die Idole heute Retro – damals Mode Bücher, Comics, Zeitungsschnipsel Magazine leicht zerrissen bisschen blättern, schweifen, wissen alles kommt in eine Kiste Chancen verpasst, Morgen verpasst Zeit verplempert, sorgen, ärgern könnte, könnte, hätte, hätte doch zu spät es jetzt zu ändern effektiver und flexibler eine Welt voll Überflieger immer wieder weiterbeamen und die Sehnsucht steigt zu fliehen Hook: Wenn du weißt, wie sich das anfühlt wenn du fragst, ob du’s noch kannst, doch du nicht weißt, ob es noch geht lass es uns von vorn beginn’ wenn du weißt, wie sich das anfühlt wenn du fragst, ob du’s noch kannst, doch du nicht weißt, wie wir das machen lass es uns von vorn beginn’ Bridge: Über Zäune, über Schranken lass es uns von vorn beginn’ für die Worte und Gedanken lass es uns von vorn beginn’ über Gitter auf den Straßen lass es uns von vorn beginn’ für die Zweifel und die Fragen lass es uns von vorn beginn’ Pyro One: Hätte, wenn und aber damals keine Gedanken an die Arbeit einfach rumhängen, einfach Spaß haben denken nur bis zum nächsten Abend wenn Zeitreisen, dann nur zurück Zeit verschwenden, immenses Glück Lebenswelten, klein und schick Verantwortung für niemand und nix Träume zerplatzt, für Träume kein Platz die Welt nicht genug, wir träumen vom Flug zurück, dorthin, wo Glück beginnt Nimmerland – zurück als Kind intensiver, kreativer eine Welt voll Überflieger immer wieder weg beamen spielen und naiv lieben Hook Bridge
4.
Naivität (free) 03:29
Und ich verlor’ meine Naivität – sah wie es war jemand lief, alle schrie’n und dann sie hinter ihm ich war klein, unbedarft, ohne Plan an der Hand meiner Ma und erschrak von dem Schlag und ich seh’ wie wir geh’n, vor dem Haus, wo wir leb’n nur raus wie wir’s tun jeden Tag, doch heut nicht kaum ein Schritt dauert es zum Verbot kontrolliert, was wir tun, ausgefragt ja, ich verlor’ meine Naivität – das erste Mal hörte wie es bei ihr damals war mit dem Knast und du denkst, sie komm’ raus, sind zurück aber wenn’s soweit ist, kommt nur nichts verloren, als ich das erste Mal mit dir fühlte wie du weinst, beim Bericht über die Last und ich hab’ für immer diese Bilder alle bei mir alle mit der Angst vor dieser Macht guck, ich verlor’ meine Naivität und ich verlor meine Naivität – schweig angespannt ganz allein mit dem Mann und er schreit mich nur an spür’ die Ohnmacht, die kommt, angesichts einer Macht die ich nicht hab’ – die ich nicht will saß in ‘nem Saal, auf einmal alles da und so klar, was sie sagen, gelogen, doch wahr was ich sag, ist so wahr, doch lauf gegen ne Wand jedes Mal eine Farce guck, ich verlor’ meine Naivität – fast nur geahnt der Gedanke daran, wer ist dann für dich da wer versteht mit Geduld und dem Platz für dich wer es kann, wer es will, wer es macht – wer nicht bin geschockt von dem ersten Mal aber dann wieder verdrängt, doch die Ahnung, die war da merkte, bin gar nicht so hart, merkte, bin nicht das Ideal mach’ doch bitte kein’ auf stark aber ja, ich verlor’ meine Naivität und ich verlor’ meine Naivität – in dem Moment in dem ich dann begriff wie es ist mit dem Pass und dem Geld in der Hand und so deutsch, anerkannt mit Kontakt, also, was ist hier frei die Erfahrung’ nicht geteilt und der Grund ist so leicht nie geseh’n, nie gehört und so stumm ist der Schrei nie erlebt, dieser Griff auf die Haut, der zerstört doch ich hab’ zugehört und ich verlor’ meine Naivität – das erste Mal das zweite Mal – das immerzu das weiterhin, überrascht, jeden Tag ohne Halt, jedes Mal eine Qual trotz alledem, ich verliere sie so lange wie es so ist wie es ist denn in dem Augenblick des Verlusts bin ich da mit der Angst und der Wut und ich sag ja, ich verlier’ meine Naivität weil es ist wie es ist zeige ich, dass ich leb und ich sag ja, ich verlier’ meine Naivität weil es ist wie es ist zeige ich, dass ich leb und ich sag ja, ich bewahr meine Naivität
5.
Refpolk: Das hier ist für meine Leute in Aktion die sich umseh’n und dort starten, wo sie wohn ob in Rostock oder Kiew oder Varnsdorf oder Zürich oder Oslo oder Warschau oder Rom die NPD fährt von Deutschland nach Tschechien um mit der DSSS dort zu hetzen die dramatische Lage der Roma scheint sowas von normal im Ungarn von Orban wo willst du Leben zwischen Sarrazin & Co? Marine Le Pen und Wilders, Strache, NSU? zwischen Breivik oder Bossi oder bist du auf ‘ner Gay Pride zwischen Nazis, Nachbarn und den Bull’n? das geht raus an meine Menschen, die vor Ort sind die dort leben mit ihr’n Ängsten, ihrer Hoffnung’ weil uns die Geschichte warnt, mache ich mich stark für das, was wir teil’n – no pasaran Hook: For the live everyday and the people we got non passeranno – non passeranno for the hope that we have and the freedom we love они не пройдут – они не пройдут Lenkin.Hop: Всё сильнее груз предрассудков давит на плечи Бытовой расизм поселился в кухнях навечно Всё сводится лишь к околофутболу Третий раунд стал важнее чем стереотипы, прочно засевшие в людские головы К слову лишь, эта зараза крепчает в телевизионных баталиях и за чашкой чая я взываю отчаянно сожмите кулаки и сожмите зубы не дадим дорогу предрассудкам, этого не будет от запада к востоку и от севера к югу они не пройдут! этого не будет от запада к востоку и от севера к югу они не пройдут! этого не будет здесь нет места равнодушию и спокойствию В ответе за каждый проломленный череп и сломанную переносицу сквозь плотных рядов и тысячи поднятых рук Они не пройдут! Они не пройдут Hook Acero Moretti: Non c’è crisi di coscienza perché parla l’esperienza la merda resta merda anche se muta l’apparenza cambia sembianza, la stessa sostanza siete il braccio armato quando il potere incalza Ti vuoi riproporre alla moda ma anche se cambi grafica è il passato che ti inchioda i vostri “bei tempi” una strage di innocenti per questo vi abbiamo schifati da quando siete nati ora non c’è niente che ti assista esplode per le strade la rabbia antifascista e l’unico motivo se sei ancora presente è che tutto può cambiare ma un infame resta sempre La vostra scomparsa la nostra missione Antifascisti per la rivoluzione internazionale militante fatto per la gente Hook
6.
Risse im Granit (free) 03:41
Sorry für’s zu spät komm’ – ich hatte viel zu tun ja, Stress tut mir nicht gut, doch insgesamt ist alles cool und der Zusammenbruch ist nun schon lange her schlafe manchmal sogar gut, ich nehm’ das Ganze nicht so schwer is’ schon klar, ab und zu arbeit ich wie besessen ohne Frage, und vergesse dann zu schlafen und zu essen doch ich halt das noch aus, leichtes Spiel, bin ja noch nicht so alt so wie du – wie geht’s dir eigentlich? nicht viel neues? hm, tut mir leid diese Welt wiegt schwer und alt werden macht sie nicht grad leicht ja, ich weiß, viele ziehen sich zurück in die Beziehungen zu zweit wer zu spät kommt, bleibt allein und es klingt fast schon zu allgemein nach den Träumen kommt die Arbeit, danach kommt das Altersheim und ich sage das so leicht, doch ich würde lügen, würd’ ich sagen ich würde nicht spüren wie es langsam um mich greift Hook 1: Aber sicher, diese Welt ist wirklich schnell nur für mich ist das normal, weil ich doch selber immer renn’ muss mal wieder los, dann krieg’ ich noch den Zug danke dir für das Gespräch und für den Blick in meine Zukunft? Ich weiß nicht – noch denk’ ich, es geht auch anders suche nach den Wegen aus den Regeln für den Lebensstandard manchmal sehr verzweifelt – manchmal sehr verloren manchmal auch verlogen – doch meistens sehr begeistert ja, ich habe angefang’ zu lern’ um auch über mich hinaus zu geh’n und andre zu bemerken glaube nicht, dass Menschen ganz alleine alles reißen doch dass wir gemeinsam auch im Kleinen viel erreichen denk inzwischen, zwischendurch mal atmen ist nicht nebensächlich weil wir Luft brauchen, woll’n wir leben können und wenn der Asphalt alles abdeckt könn’ wir immerhin nicht unsren Kopf in den Sand stecken such in der Vergangenheit – such im Alltag such’, wenn wir uns unterhalten, manchmal nicht so einfach such’ nach den Brüchen und den Rissen im Granit damit wir gemütlich aufwachsen in der Utopie – peace Hook 2: Aber sicher, diese Welt ist nur so schnell solang’ wir sie drehen, bis wir alle selber nicht mehr könn’ und ich halte inne für den Atemzug danke dir für das Gespräch und mach’ mich auf in Richtung Zukunft Cuts DJ KaiKani: “tired of pretending it don’t hurt my heart of wanting change but no one where to start” (Akala – Find no Enemy)
7.
Du bist schön (free) 04:03
Wir ha’m uns lang’ nicht mehr geseh’n, nicht schlimm, solange du noch lebst nimm dir’n Bier oder ein’ Tee und dann fang an zu erzähl’n ‘n bisschen neue Zeiten, ‘n bisschen alte Zeiten gib mir’n paar Geschichten, um mein Wissen anzugleichen wir brauchten immer unsre Zeit, um langsam aufzutau’n ich warte gerne, das ist eine Frage von Vertrau’n manche reden gerne, weil sie sich dann reden hör’n ich hör’ dich gerne reden, weil du nicht zu den’ gehörst weißt du, manchmal sind Gespräche wie ein Battle bei dem zwei dann um das Mic und für die Anerkennung kämpfen und ich blick dich an und lehn’ mich zurück trink ein Schluck und ich erzähl’, weil du willst es ist spät, du musst geh’n kein Problem, werden seh’n, wann wir uns wiederseh’n – nur lass uns kurz umarm’, bevor wir uns dann verlier’n ehrlich, das mit dir, das ist schön, jetzt und hier – du bist schön Hook: Ehrlich, das mit dir, das ist schön, jetzt und hier – du bist schön wir brauchten lang, um zu versteh’n – lang’, um es zu leben dann und wann hilft uns Distanz, um aufeinander zuzugeh’n wir ha’m das nicht erwartet, seltsam eigentlich, denn wenn ich zurückblick, wirkt die Welt manchmal so sim-pel du bist ein Mensch, der sich für andere begeistern kann das ist ein Grund, warum du mich so schnell begeistert hast ich mag es, wenn du sprichst – ich mag es, wenn du schweigst ich mag es, wenn du schreist und mir meine Grenzen zeigst ich lerne sehr viel, um dich endlich zu begreifen wir lieben beide Harmonie, auch wenn wir uns gern streiten bin’ Mensch voller Zweifel, mag Menschen, die zweifeln vielleicht, die im Zweifelsfall dann dran verzweifeln das macht diese Welt nicht erträglich aber darum geht’s nicht, ich glaub’, du siehst das ähnlich komm, lass uns kurz berühr’n, bevor wir uns selbst verlier’n ehrlich, das mit dir, das ist schön, jetzt und hier – du bist schön Hook wir ha’m uns angeseh’n – mir ist anzuseh’n wenn ich jetzt nach Hause geh’, ist das ein langer weg- en dir bin ich gern hier – vielleicht wirk’ ich leicht verwirrt früher wollt ich cool sein, doch heut denk’ ich, dass ich dann nicht spür’ Menschen kühlen ab, der Alltag ist geregelt ich bin nicht böse, wenn du fragst, ob ich noch lebe denke viel zu viel und denke grad: was denkst du grad? danke deinem Kuss, dass er mein Denken grad beendet hat mag es, wenn du dich magst, merk’ es, wenn du dich bewegst unsre Haut wie neue Welt, wir lern’, wenn wir zusammengeh’n Hände halten fest – Augen blicken tief Vertrauen ist so viel, wenn wir den Augenblick genießen lass die Narben verschwinden lass die Farben verschwimmen – heute Abend zumindest wenn ich zitter, bin ich aufgeregt, ich glaub’ nicht, dass ich frier ehrlich, das mit dir, das ist schön, jetzt und hier – du bist schön Hook
8.
Ich setze einen Fuß vor den anderen – ja, ich hab’s nicht eilig doch das allgemeine Treiben steckt mich an und ich beeil’ mich bahn’ mir meinen Weg, bleib’ an der Straßenkreuzung steh’n der Rhythmus macht nervös, weil du mal wartest und mal gehst und dieser Platz, er ist faszinierend ekelhaft der große Traum bleibt eine Lüge, hier ist nicht für jeden Platz – wenig Platz “Mach’ ma’ Platz!” – und hier platzt vielen fast wegen Platz- angst der Kragen, da du lebenslang kaum Platz zum Stehen hast doch das Tippen auf den Tasten meines Handys wirkt beruhigend, ich entspann’ und bin sogar dabei beschäftigt schiebe deinen eignen Film und werde Avantgarde leichtes Spiel, denn es gibt hier genügend Kameras alles exklusiv – ist nur schade dass das Wort meint, dass es für dich keine Plätze gibt denk’ das und ich dräng’ mich durch die Menge hin zum Bus press’ die Hände auf die Ohren, bis ich denk’, die Welt ist – stumm Hook (mit Filou): Lass mich schlafen, lass mich geh’n für ein paar Stunden für ein paar Stunden Ruhe, fern von dem, was Tag heißt lass mich schlafen, lass mich geh’n für ein paar Stunden fahr’ du mit dem Zug, ich bleib’ zurück am Bahnsteig lass mich schlafen, lass mich geh’n für ein paar Stunden für ein paar Stunden Ruhe, fern von dem, was Tag heißt lass mich schlafen, lass mich geh’n für ein paar Stunden auch wenn ich weiß, dass meine Ruhe eine Farce bleibt Bridge: auch wenn ich weiß, ja, auch wenn ich weiß auch wenn ich weiß, dass meine Ruhe eine Farce bleibt auch wenn ich weiß, ja, auch wenn ich weiß auch wenn ich weiß, dass meine Ruhe eine Farce bleibt manchmal brauch’ ich Menschen um mich rum, ich brauch’s, um wen zu seh’n doch manchmal auch, um mich zu seh’n und mich ein bisschen zu versteh’n manchmal brauch’ ich mich, einen Tisch, einen Stift bisschen Licht, die Erinnerung und sonst – nix das Metronom der Metropol’n ist kein Electrobeat zähl’ die beefs per minute, das ist eher Rap-Musik doch du brauchst den Riddim – tanzt und der Tag bleicht das Haar und die Nacht schwärzt die Augenringe das Versprechen deiner Einzigartigkeit wird mit der Zeit zu ei’m Verbrechen und du weißt, wie es gemeint – ist doch zu viele Menschen lernten hier, dass sie was wert sind um es nur wenig später wieder zu verlernen du kannst das gern verdrängen – du kannst das ignorier’n doch Menschen melden sich zu Wort, solang’ sie existier’n denk’ das, setz mich auf den letzten Platz und hol’ tief Luft press’ die Hände auf die Ohren, bis ich denk’, die Welt ist – stumm Hook Bridge
9.
Jammer nich rum (free) 03:10
Komm, wir stehen auf – gehen ab – gehen raus träum’ nicht unser Leben, sondern leben unser’n Traum wow – wenn wir kämpfen ohne Ende Tag für Tag wird am Ende auch die Rente nicht gezahlt klasse wie wir kritisch Fragen an die Lehre stell’n “sach ma schnell, wie krieg’ ich Credit Points in BWL?” ich glaub’ an uns – du findest keinen Arbeitsplatz? wie wär’ es, wenn du stattdessen einfach meinen Garten machst? dank der Selbstständigkeit weißt du selber doch am besten ob dein Lohn die Miete bezahlt oder doch dein Essen apropos Essen – ernähr’ dich gesund anders wird es schwer ohne Krankenversicherung ja – viel mehr Leute können heute Geld verdien’n manche gleich noch nebenbei ihr Kind erzieh’n ehrlich – wir haben wieder Werte damit alle Menschen wissen, was sie wert sind – nix Hook: Alles bricht zusamm’ – also: Jammer nicht rum alle sind mal dran – also: Jammer nicht rum stell dich nicht so an – komm und: Jammer nicht rum du da: Jammer nicht rum – ja, du: Jammer nicht rum alles bricht zusamm’ – also: Jammer nicht rum alle sind mal dran – also: Jammer nicht rum Wie geht es den Banken? Wie geht es dei’m Land – hä? Wie geht es den and der’n? Jammer nicht rum Bridge: Gib dir einen Ruck – gib dir, gib dir einen Ruck “jetzt wird wieder in die Hände gespuckt” (Geier Sturzflug – Bruttosozialprodukt) hier spricht der Krisengewinner “jetzt wird wieder in die Hände gespuckt” Krisen sind das Leben – lebe deine Krise sieh das kreativ und finde Wege aus der Miese wer nicht will – Flop – wer es will – Top – denn ich seh’ keine Klassen wie ein Lehrer ohne Job komm, seid mal sensibel, nicht so ungeschickt bitte sprecht in meiner Gegenwart nicht mehr von Unterschicht sowieso, wieso seid ihr am Schutz des Privaten interessiert aber seid dann voller Wut, wird ma’ privatisiert? wieso immer wieder welche lieber randalier’n aber nicht friedlich diskutierr’n, werd’ ich wohl niemals ganz kapier’n aber ja, sicher, Criticism and dein Feedback sind sehr wichtig gib mir den Input für den Output auf dem Briefing vor dem Meeting Fremde werden Freunde, wenn die Nachbarn sich kennenlern’ einer für alle und alle für’s Netzwerk bin für so viel Diversität wie es nur geht solang’ ich ein weißer reicher Mann bin und mein Privileg steht Hook Bridge
10.
Von Hamburg nach Berlin – Johnny Mauser, Refpolk kämpfen gegen Überwachung, da bleiben wir selbstlos Hände vor die Kamera – wir tun das aus Selbstschutz siehste das genauso, check uns beide ma’ auf Facebook mach eine Gruppe auf – plan da deine nächste Aktion erzähle dem VS, wo du lebst oder wohnst früher gab es Akten über dich – das war komisch heute teilst Du Fakten über dich – in der Chronik weil die Fotos von der Anti-Antifa oft blöd sind laden wir hier selber welche hoch, die schön sind Und du? Hast ein großes Mitteilungsbedürfnis? und jetzt sitzt du bald im Knast mit vierzehn gratuliere Mauser zum Geburtstag auf der Pinnwand verlinke Refpolk auf den Fotos in sei’m Zimmer lieber VS, du brauchst keine IMs wenn du wissen willst, was bei uns geht – like unsre Page Hook (Cem Karaca – Schnüffler): Uh ah, gib mir deine Daten uh, ah, du musst sie mir verraten ich will sie ohne Eigennutz ich will sie nur zu deinem Schutz Computer wissens Johnny Mauser & Refpolk: Mein Handy wird geortet – find’ ich derbe nett ich gebe gerne mein Geld für diese clevere App mach’ Poserfotos, klassisch mit Hassi, Vermummte ich geh mit der Maus aufs Bild und les’ den Namen von mei’m Kumpel treff’ auf ein paar Nazis, greife zu dei’m Smartphone schreibe deine Taten einfach in dein’ Status das ist D.I.Y. – wir machen das heute selber und sind ein Freund und Helfer – von unsrem Freund und Helfer beschwer dich über Datenklau in Dresden in dei’m Status kann ich lesen, in der Nähe gewesen mache deine Laune jetzt zu einer reinen Like-Frage wenn die revolution startet, klicke bitte Teilnahme seit ich offen alles poste, hab’ ich endlich Klicks weil die Poliizei nun gerne mal “gefällt mir” drückt sei live dabei, werde Teil vom Geschäft der erste Schritt ist leicht – teil’ diesen Track Hook
11.
Refpolk: Politik ohne Thron, Selbstkritik, Subversion Aufgaben verteilen, Aufgaben-Rotation wer macht was? was erscheint hier wichtiger? was wird überseh’n? wie machen wir’s sichtbarer? Sookee: wer entsheidet hier wer mit welchem leid leben muss shluss mit dem haupt- und dem nebenwiderspruch macht und unterdrückung sind so komplex was hat dieses shlimmer als als gewinner für ein zweck Refpolk: welche Sprache sprechen wir? wenn wir sagen, WIR sprechen, wer spricht im wir? zusammenkommen, nicht um andern zu gefallen doch zusammenkommen, um zu handeln – zusammen Sookee: aktionen gegen gegner laufen nicht im gleichen shema irritierender humor als unterwanderung ein thema bitte wer bitter ernst auch wenn es wie hohn sheint wie absurd mensur ist menstruationsneid Hook (Refpolk & Sookee): Genug zugehört und genug geschwiegen genug zugeseh’n und genug geblieben genug Menschen, die wissen, was wir mein’ genug – mehr als genug, um es zu teil’n und wir geben Props an euch und eure Kämpfe genug – mehr als genug, um es zu teil’n Props – Props an euch und eure Kämpfe genug – mehr als genug, um es zu teil’n Sookee: kraft zeit und lust sind wesentliche faktoren stress und druck ham in der direkten aktion nix verloren und wenn man dich bis zuletzt ausreden lässt hast du das gefühl, dass man dich auch leben lässt Refpolk: Scheitern ist kein Drama – Scheitern ist ein Standard in dem Glauben, alles was wir machen, ist uns wappnen für die letzte Schlacht – blabla – nein, es ist kein Drama das zu merken und zu lernen ist ein Anfang Sookee: alles ist in bewegung ständig verändern sich themen als globale entwicklung denken ist nicht bequem regelmäßig erneuern was das dann mit uns macht am ende so einfach: reflexion ist ein grundsatz Refpolk: kenne auch das unsicher einfach zumachen doch will lieber Unsicherheiten zulassen wir suchen nicht den einen Weg – wir versuchen die Schere zu schließen – zwischen Anspruch und Realität Hook Refpolk: Gewalt hat mehr als ein Gesicht, mehr als eine Faust Buschkowsky, Sarrazin – mehr als eine Schau auf der Behörde oder aber auch zu Haus – und in der Schule, auf der Arbeit nach dem Coming Out Sookee: doch wenn copsbewegungen shlagstockhart begrenzen und nazis auf der straße um die straße kämpfen ist militanz ein mittel oder ein recht darum shlagt die fashisten wo ihr sie trefft Refpolk: dis ist kein Gepose für die großen Jungs am Tresen kein’ auf dicke Hose und die Story zum Erzählen kein Gemacker für die Macht und das Gefall’n keine Männersache, sondern Sache von uns all’n Sookee: es geht nicht darum dass sich gewalt selbstbezweckt oder sie nicht gesehen wird das wär selbstgerechet nicht darum antifashistishen ruhm zu berechnen sondern die logik von ehre und mut zu durchbrechen Hook Genug zugehört und genug geschwiegen genug zugeseh’n und genug geblieben genug Menschen, die wissen, was wir mein’ genug – mehr als genug, um es zu teil’n und wir geben Props an euch und eure Kämpfe genug – mehr als genug, um es zu teil’n Props – Props an uns und unsre Kämpfe genug – mehr als genug, um es zu teil’n
12.
Aufwachsen (free) 03:13
Ich wuchs auf in einer Zeit auf dem Land, da war das komisch, wenn die Frau keinen Mann hat die geheuchelt heile Familie Standard denn die Kinder ohne Vater sind Kinder ohne Anstand eine kleine Wohnung und wir war’n zu viert drin eine Mutter mit drei Kindern, doch das wird schon und die Kids in meiner Klasse war’n erstaunt weil sie dis halt anders kannten von zu Haus und ich hörte “Schlüsselkind” – doch dacht’ nicht, dass ich das bin was ich kriegte, war nicht Geld, aber Neugier auf die Welt “mach dein Ding, kriegst du hin, es macht Sinn” es mag sehr simpel kling’ – das ist heute in mir drin stelle Menschen nicht auf ein Podest, weil sie dann zu weit weg sind gebe aber gerne Menschen mein Respekt und dis is für die großen Menschen, die allein sind mit den Menschen, zu klein noch, um zu begreifen Ich wuchs auf als ein Mensch, der zum Mann wird wie ich fühl’, wie ich denk’, wie ich handel’ imitiert, profitiert und verwendet aber von Zeit zu Zeit doch gespürt, es gibt Grenzen teils verwirrt, irritiert von dem Rahmen wollte funktionier’n wie geschmiert, nie versagen Unsicherheiten kompensier’n und mich nicht isolier’n vergess’ nicht die Relation, wenn ich das sage nach und nach dann nachgedacht, aber anfangs nur geahnt dass ich Verantwortung trag’, denn ich spiele meinen Part hinterfragt, was ich fühl’, was ich mag was ich denk’, was ich sag’, bis ich kaum noch bei mir – war es ist schwer, dich zu sehen, wenn du weit weg bist wenn nicht außen, sondern auch innen so fremd ist dis is für all jene Menschen, die das teilen weil die Einsicht erstmal heißt, du bist alleine Ich wuchs auf, doch ich denk’, ich wachs’ immer noch auf wie als Kind, mit dem Schritt aus dem Zimmer nach draußen und wenn ich mich jetzt und hier respektier’ zeigt sich dis nicht grad dann, wenn ich mich kritisier’? weiß, das Leben ist komplexer als ein paar Zeil’n und ein paar Kategorien in einem Dasein alles nicht so wirklich greifbar, doch ich sah eins das ist nicht meins – niemals geh’ ich da rein ich weiß um die Menschen draußen, die nicht passen das nicht können, das nicht wollen, das nicht machen ich weiß um die Machbarkeit von dem Gemachten und auch um die Machbarkeit von dem Entmachten sag, ist ein Widerspruch nicht unsere Chance, denn gibt, was nicht passt, nicht den Blick frei nach vorne? dis hier is für dich, wenn du denkst, dass es Zeit ist dass Befreiung heißt, auch dich selbst zu begreifen Sag, ist ein Widerspruch nicht unsere Chance, denn gibt, was nicht passt, nicht den Blick frei nach vorne? dis hier is für dich, wenn du denkst, dass es Zeit ist dass Befreiung heißt, auch dich selbst zu begreifen

about

ich mache rap, um "über mich" zu erzählen und davon ausgehend "über mich hinaus" zu gehen. ich will mich sichtbar machen, um mich zu hinterfragen, ich will mich vorstellen, um mich mit anderen zusammenzuschließen. "über mich hinaus" setzt sich ein für reflexion und selbskritik, für empathie und solidarität. ich danke allen, die dieses album möglich gemacht haben.

Bestellen: diraction.org/musik/cd/183/refpolk-ueber-mich-hinaus-cd

credits

released December 1, 2012

recording & mixing leijione | production: leijione & refpolk | mastering: shem mastering services | cover photo: sandra rokahr | layout: mental rabie@web.de

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about

Refpolk Berlin, Germany

Rapper und Aktivist aus Berlin. Auf der Suche nach den Rissen im Granit.

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