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Represent, aber anders
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Ref, Rap, represent, represent, aber anders
Mensch, ich lenk, wenn ich denk das auf Anfang
Denn ich kenn, was ich kenn, mach ma langsam
So ganz dann Anfang
Nein, war keine Einfamilienhausidylle
Meine Ma alleinerziehend, Vater will nicht
Zeiten nicht so einfach, in mir drin die Stille
Heut sag ich: Mann, du hast Verantwortung, dann übernimm sie
Damals dann von der Stadt auf das Land
Das heißt, statt 1. Mai gibt es jetzt Schützenfest
Schnell erkannt, nein, ich komm hier nicht an
Doch ich fand später meins, drück auf Rec, danke Rap
Weiß und deutsch und auf dem Dorf, Public Enemy im Ohr
Kind der 70er mit Zorn, alles in allem leicht absurd
Rap meine Version, represent sie so
Das ist alles nur geliehen, ich geh respektvoll damit um
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2. |
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Sara (ο στίχος στα Ελληνικά είναι κάτω):
In der Fremde irre ich ungewollt umher
Mein größter Schmerz ist es, dass ich mich alleine durchschlage
Nie habe ich es gewählt, mein Zuhause zurückzulassen
Die Freundinnen, mit denen ich aufgewachsen bin, zu vergessen
Es ist wie für mich, das Leben in der Fremde
Feuer den Tagelöhnen, die einem die Luft abschnüren
Abschlüsse, die in der Schublade verstauben
Und wir sind hier für eine Lüge
Damit uns die Bosse das Leben rauben
Wir schweigen und uns demütig zeigen
Und nachdem diesen Monat der Lohn nicht gekommen ist
Ist das Morgen unsicher und drängt dich zur Flucht
Wir sind Herumtreiberinnen, Schwarze und Migrantinnen
Mit anstrengenden Tagen, aber wilden Nächten
Mit Depressionen und einer Angst vor dem Morgen
Und schöpfen bei unseren Freundinnen unseren einzigen Mut
Wir sind Herumtreiberinnen, Schwarze und Migrantinnen
Mit anstrengenden Tagen, aber wilden Nächten
Mit Depressionen und einer Angst vor dem Morgen
Und schöpfen bei unseren Freundinnen unseren einzigen Mut
Wir sind die Kieze, die Straßen, die Plätze
Wir sind zu viele, um uns zu vergessen
Wir sind die Stimmen der Straße, Graffiti, Parolen
Die wilden Katzen der Stadt, die Gedichte schreiben
Wir sind die Trauer, die Wut und die Kämpfe
Wir sind die Hoffnung, die Kraft und ein Lächeln
Wir sind rastlose Kinder im Wahn
Lass die Polizei uns doch jagen
Refpolk:
Okay, Zoom-out, die Generation
Von meinen Großeltern bringt den Tod nach Distomo
Und irgendwer meinte letztens, seine Eltern kaufen sich jetzt wohl
Für die Rente ein Haus auf Kreta mit ‘nem Pool
Und meine Generation? Die fliegt mit Ryan easy
Und Airbnb nach Exarchia für‘s Feeling
Doch die sie suchen, wohn‘ hier nicht mehr, schon ‘ne Zeit lang
Sie mussten wieder auswandern für Jobs in Kaltland
Okay, Zoom-in, das Mic ist an
Guck, ich rap mit ein paar Leuten irgendwo auf einem Platz
Was uns zusammenhält? Bisschen Hip Hop, bisschen Glaube an ‘ne and‘re Welt
Und dass wir alle rennen müssen für ‘ne Hand voll Geld
Ich weiß, wie mich das geprägt hat und immer noch prägt
Jede Erfahrung, jede Begegnung, jedes Gespräch
Zu lang nicht geseh‘n, Ibo pumpt den Beat in Athen
Das ist für immer in meinem Herzen, solang ich leb‘
Das ist für immer in meinem Herzen, solang ich leb‘
Das ist für immer in meinem Herzen, solang ich leb‘
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Sara:
Στη ξενιτιά με το στανιό περιπλανιεμαι
Ο πιο βαθυς καημός είναι που μόνη μου κρατιέμαι
Ποτε μου δεν επέλεξα το σπίτι μου να αφήσω
Τις φίλες που μεγάλωσα να λησμονήσω
Κι είναι για μένα, ζωή στα ξένα
Φωτιά στα μεροκάματα που πνιγουν το καθένα
Πτυχία που κατέληξαν στο ράφι σκονισμενα
Κι είμαστε εδω για ένα ψέμα
Τα αφεντικά να μας κλέβουν τη ζωή
Κι εμείς τι κάνουμε σιωπή κι υποταγή
Κι αφού δεν σκάει κι αυτό το μήνα η πληρωμη
Το αυριο αβέβαιο σε σπρωχνει στη φυγή
Κι ειμαστε αλήτισσες, μαυρες και μετανάστριες
Με μέρες ζόρικες αλλά και νυχτες άγριες
Με καταθλιψεις κι ένα φόβο για το αυριο
Κι αντλούμε από τις φίλες μας το μόνο μας κουράγιο
Κι ειμαστε αλήτισσες, μαυρες και μετανάστριες
Με μέρες ζόρικες αλλά και νυχτες άγριες
Με καταθλιψεις κι ένα φόβο για το αυριο
Κι αντλούμε από τις φίλες μας το μόνο μας κουράγιο
Ρεφραίν:
Είμαστε οι φωνές του δρόμου, γκράφιτι, συνθήματα
Οι αγριόγατες που γράφουν ποιήματα
Είμαστε ανήσυχα παιδάκια με μανία
Και ας μας τρέχει η αστυνομία
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Was auch kommt
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Ja, ich weiß nicht vieles, aber was ich weiß
Ich werde euch auf ewig dafür dankbar sein
Ich vergesse nie, wie die Bullen ihre Knüppel zogen
Konnte nicht verstehen, warum sie die Leute blutig schlugen
Ich erinnere mich noch an die erste Barrikade
Wenn der Castor rollte, alle gemeinsam auf den Gleisen und der Straße
Weggetragen, weggeschlagen, Festnahmen
Aber was ich lernte, war „zusammen sind wir stark“ ist keine Phrase
Blick zurück und kann nicht sagen, dass ich nichts bereue
Doch das ist okay, denn wir suchten nach was Neuem
Mit euch fand ich meinen Weg am Mic und auf der Bühne
Mehr als eine gute Zeit, wenn wir das teilen, was wir fühlen
Hoffe, dass ihr wisst, was ich meine, denn
Was auch immer kommt, das wird bleiben
Viele kamen und ging mit der Zeit, doch
Was auch immer kommt, das wird bleiben
Und wir sind nicht allein, denn wir teilen das
Was auch immer kommt, das wird bleiben
Und sollten wir auch fallen, das gibt Halt, guck
Was auch immer kommt, das wird bleiben
Ja, ich weiß nicht vieles, aber was ich weiß
Dass ich manchmal zweifel, ob die Kraft noch reicht
Und sie sagen, so ist nun einmal der Lauf der Dinge
Wozu all die Fragen, zieh schnell deinen Kopf noch aus der Schlinge
Und von dem explosiven Gemisch, das die Nacht erleuchtet
Bleiben an dem nächsten Morgen die geplatzten Träume
Es ist nicht, dass wir nicht interessiert sind
Doch die Realität scheint zu real, um sie nicht zu ignorieren
Blick mich um und kann nicht sagen, dass mich nichts enttäuschte
Doch das ist okay, denn wir suchten nach was Neuem
Klar, nicht jedes Scheitern meint im Anschluss auch Verstehen
Aber für mich zählt weiter der Versuch, für den ich lebe
Ja, ich weiß, wir leben in einer kalten Zeit
Doch wenn ich euch so sehe, wird mir warm dabei
Was ihr durchgemacht habt, kann ich nur erahnen
Das, was ihr erlitten habt, soll niemals jemand widerfahren
Und dann steht ihr neben mir wie selbstverständlich im Gedränge
Seit ihr denken könnt schon, kennt ihr es zu kämpfen mit einem Lächeln
So viel Elend schon gesehen, doch aufzugeben, nein, das geht nicht
Ihr wollt leben und erleben und das ewig
Blick nach vorn und wüsste gerne, was all das bedeutet
Doch das ist okay, denn wir suchen nach was Neuem
Und wenn unser Heute wie ein Gestern wirkt
Machen eure Worte Mut, dass das Morgen besser wird
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Im Verborgenen Gutes tun
02:40
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Sie waren in der Gestapo und auch Mitglied der SS
Sie hassten Juden und die Kommunistinnen wie die Pest
Sie waren Nazis, jagten Menschen aus dem Widerstand
Sie waren fünf Jahre arbeitslos und dann wieder im Amt
Früher hieß es anders - jetzt heißt es VS
Früher war es Standard – jetzt halt leicht versteckt
Menschen, die die Nazis überlebt haben
Werden wieder von ihnen observiert, nur ein paar Jahre später
Mit Berufsverboten gegen Radikale
Nur nicht gegen Rechte, weil die ja normal sind
Wenn es begann, wie es geendet ist
Warum denkt noch irgendwer, es ändert sich?
Dank euch sind Faschos vom Staat finanziert
Und wenn mal was passiert, werden sie davor vom Staat informiert
Ihr habt euch so viele Male blamiert
Doch der größte Witz bleibt Hans-Georg Maaßen für mich
Ihr macht auf krass mit 'nem Stapel Papier
doch krass waren nur die Akten, die dank euch nicht mal existieren
Ihr seid neidisch und seit Jahren frustriert
denn jede kleine Antifa weiß mehr über Nazis als ihr
Sie gerieten nach dem Kalten Krieg kurz in die Krise
Denn ihnen fehlten linke Feinde für ihre Linie
Sie fanden neue Jobs und auch enge Verwandte
Von denen heute manche als NSU bekannt sind
Wer bleibt sich treu? Wer beobachtet extrem?
Wer verhinderte ein Verbot der NPD?
Wer saß in Kassel im Café beim Attentat?
Wer schützt die guten Deutschen vor der Antifa?
Es geht dem Verfassungsschutz ganz gut im Allgemeinen
Denn mit der AfD hat er ja nun auch ‘ne Partei
Wenn es begann, wie es geendet ist
Warum denkt noch irgendwer, es ändert sich?
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6. |
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Kobito:
Was für ein Leben
Alle satt, alles da, nie zu wenig
Ob am Tag oder Nacht und auf ewig
Sprich mir nach, schrei es raus, sag, mir fehlt nichts
Was für ein Leben
Alle satt, alles da, nie zu wenig
Ob am Tag oder Nacht und auf ewig
Stell dich hin, guck mich an, sag, mir fehlt nichts
Refpolk
Diese Welt taugt nicht ma mehr für ein Selfie
Weil sie nur noch ein Klischee ihrer selbst ist
Guck, der Mann von Welt ist jetzt Mann im Mond
Eine Wüste mit elf Buchstaben? Brandenburg
Fühlst du dich ohnmächtig und ausgebremst?
Nice, neue Panzer für die Bundeswehr, spürst du dein Empowerment?)
Niedriger Lohn, Miete, Stress und Inflation?
Alles kein Problem: „You‘ll never walk alone“
Mach ma Heizung aus, mach ma Tiny Living
Mach ma power of less, mach ma kleine Schritte
Und wenn das Jobcenter dich ankackt ohne Grund
Machst du einfach den herabschauenden Hund
Sag, was ist die erste Regel dieses Lebens?
Wenn du wenig hast, musst du viel geben
Und die zweite Regel ist so ähnlich
Wenn du viel hast, gibst du wenig – oder nichts
Captain Gips:
In meiner Hütte alles cosy, alles hygge
Und ich hab auch noch ein' Euro für den Typ unter der Brücke
Mach's wie ich, meditier, konzentrier dich auf dich selbst
Und verdränge so erfolgreich die Probleme dieser Welt
Halt die Fresse, ich bin übel gepisst
Die Welt von heute, die war gestern noch ein zynische Witz
Du bist zufrieden, wenn dein Geld bis zum Monatsende reicht
Doch das dünne Eis zerbricht, wenn deine Waschmaschine streikt
Wasser bis zum Hals, weil es seit Jahren hier so stark regnet
Jeden Tag beten, dass das dieser Markt regelt
Ich raste aus, sie denken nur, was das'n für Idiot
Warum guckt der nicht auf Insta mal paar Katzenvideos?
Sag, was ist die erste Regel dieses Lebens?
Wenn du wenig hast, musst du viel geben
Und die zweite Regel ist so ähnlich
Wenn du viel hast, gibst du wenig – oder nichts
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7. |
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"Wenn meine Lieder nicht mehr stimmen" (Bettina Wegner)
Komm zu mir, sag, was geht, mach mein Mic aus
"Und keiner hört mir zu"
Zu viel hier, zu viel fake, also scheiß drauf
"Wenn meine Lieder nicht mehr stimmen"
Komm zu mir, sag, was geht, mach mein Mic aus
"Und jeder hört mir zu"
DIY, kollektiv, das ist mein Sound
Das ist dein Sound, das ist unser Sound
Refpolk:
Du kannst viel reden, schön reden, herrliche Form
Doch mich berührt wenig mehr als ein ehrliches Wort
Viele lieben dieses Bild mit der Kunst und dem Spiegel der Gesellschaft
Aber wir wollen verändern
Sag, was heißt, mit der Masse zu gehen?
Das heißt, meist einsam in der Masse zu stehen
Doch ich habe lieber einmal zu viel um die Ecke gedacht
Als für euch meine Prinzipien um die Ecke gebracht
Nenn es Nostalgie, doch das, was du hörst, was du siehst
Bleiben Wörter auf Beats für die Leute in den Dörfern und Kiezen
Komm, stör dich an Liedern so wie diesem
Doch sag, wie wir der Apathie dann unsere Stirn bieten
Wir gehen den Weg nicht, weil er einfach ist
Sondern weil wir wissen, dass es stimmt, wenn es Zweifel gibt
Du kannst gern versuchen, uns noch umzudrehen
Doch das ist kein Lifestyle, das ist unser Leben
Babsi Tollwut:
Du wirst das nicht erleben, dass ich dir, was du willst, so gebe
Das ist Babsi Tollwut Rap und keine abgewätzte Theke
Wenn ich merke, was du tust, was du willst, nur meine Wut
Bekommst du ohne Skrupel meine ungebremste Tränenflut
Meine Features, die sind echt, meine Homies, meine Friends
DIY ist T-Shirts selber drucken und wenn du deine Listner kennst
Ich kann oft nicht unterscheiden zwischen Genossis oder Fans
Und das wird auch so bleiben, weil ich scheiß auf eure Grenzen
Keiner kann mich zwingen, diesen Gig zu spielen
Keiner kann mir sagen, was ich zu tun hab oder lassen
Wenn du kein Rückrat hast, hab ich das Recht, einen Fick zu geben
Und ich gehe nicht bei Koksottos und Täterschützern Schwänze blasen
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Alles still
02:26
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Härtester Kritiker, schwerster Gegner
Sich selbst im Weg stehen, unverzeihliche Fehler
Rational, analytisch, pragmatisch
Zwar in WIdersprüche verstrickt, aber mit ‘nem roten Faden
Vor dem ersten Mal sich beschweren
Lieber erst mal ein paar Tage Magenbeschwerden
Ne, sag mal ehrlich, warum eine Auszeit nehmen
Wenn der letzte Urlaub erst fünf Jahre her ist?
Kontrolliert, lang überlegt, dann kommuniziert
Alle sind zufrieden, doch sich selbst ignoriert
Denn gar nicht einmal zwingend hart zu der Welt
Aber immer hart zu sich selbst
Und auf einmal ist alles still
Und auf einmal geh‘n die Lichter aus
So viel Jahre auf dem gleichen Film
Und die Luft riecht stark verbraucht
Und auf einmal ist alles still
Und auf einmal geh‘n die Lichter aus
So viel Jahre auf dem gleichen Film
Aber einer geht noch, komm, einer geht noch
Aber einer geht noch, komm, einer geht noch
Doch einmal geht noch, komm, ein Jahr geht noch
Aber einer geht noch, komm, einer geht noch
Doch einer geht noch, noch einer geht
Außen ruhig bleiben, aber innerlich dann ausrasten
Hauptsache fahren ohne auftanken, Hauptsache
Ein-, aber nicht ausatmen, tagsüber nicht ins Schwitzen
Kommen, aber nachts schweißgebadet aufwachen
Zähne zusammenbeißen, einfach Augen zu und durch
Jeder weiß, von nix kommt nix und es braucht bisschen Geduld
Der gemachte Mann ist der machende Mann, so viel ist uns gewiss
Ohne Licht am Ende des Tunnels, aber mit Tunnelblick
Lass mal, geht schon, danke, alles klar
Sorry, keine Zeit, aber vielleicht ja‘n andermal
Einen ganzen Text über sich selbst rappen ins Mikro
Ohne dabei einmal ICH zu sagen - wieso?
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Refpolk Berlin, Germany
Rapper und Aktivist aus Berlin. Auf der Suche nach den Rissen im Granit.
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